Der Schachbrettfalter –Melanargia galathea (LINNAEUS, 1758)
Ganz zu Recht ist das der Schmetterling des Jahres 2019.
Einfach nur deswegen, dieser Beitrag?
Wo hält sich dieser Falter auf?
Nein, es hat wohl mehr mit der Tatsache zu tun, dass ich den Schachbrettfalter früher deutlich öfters und nahezu überall sichtete, wenn wir auf Magerrasen, am Waldrand oder auf spät gemähten Wiesen unterwegs waren. Altgrasbestände sind Voraussetzung für seine Nachkommen.
Entwicklung von Ei zur Raupe
Weil jedoch Wiesen jetzt, so oft wie möglich, gemäht werden, ist der Rückgang dieses schönen Schmetterlings eine Tatsache, denn er lässt seine Eier ganz einfach einzeln auf Wiesen mit hochwüchsigen Gras fallen. Die Eier sind deutlich größer als von verwandten Schmetterlingen. Die Raupen schlüpfen und ernähren sich vorerst nur von der Eischale und hier widersprechen sich Untersuchungen, eine sagt, sie überwintern ohne zu fressen, ein anderer gibt an, dass sie im Spätherbst zu fressen beginnen und erst nach der ersten Häutung die Überwinterung beginnt.
Habitatverlust und Auswirkung
2017 konnten wir sie noch, zu unserer großen Freude, stellenweise auf Streuobstwiesen beobachten und eine relativ große Anzahl zählen. 2018 war ihr Aufkommen schon bedeutend geringer, wir sahen sie nur noch ab und an fliegen, aber immer nur dort, wo das Gras nicht gemäht wird und genügend Nektarpflanzen wie Wiesen-Witwenblume, Wiesen-Flockenblume, Distel-Arten, Dost, Echte Betonie oder als Heil-Ziest bekannt, Rotklee und Gewöhnlicher Wasserdost sind seine absoluten Favoriten. Wiesen, die erst im Herbst gemäht werden, gibt es kaum noch und somit schrumpft das Habitat dieses Tagfalters und somit auch seine Anzahl.
Fotos einer nahrhaften Falterwiese: „hier geht die Post ab“! Es herrscht ein reges Kommen und Gehen von Schmetterlingen!



Ist man auf so einer „perfekten Wiese“ oder am Rande dieses kleinen Paradieses und es ist ein heißer Sommertag, dann kann man sich über die Zutraulichkeit der Schmetterlinge freuen. Mir sind schon mal drei oder mehr Schachbrettfalter im Gesicht und im Haar herumgekrabbelt. Sie trinken den Schweiß von Menschen, in dem sich Mineralien befinden, die sie gierig zu sich nehmen. Sozusagen Mineralwasser und sie mögen es.
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Melanargia galathea

