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Über Schmetterlinge

Kleinschmetterlinge Micros

Apfel-Gespinstmotte im Gras

Apfel-Gespinstmotte

Von Weltweit rund 150 000 Schmetterlingsarten sind insgesamt 10436 Arten in Europa beheimatet, in Mitteleuropa sind 4621 Arten und 3682 Schmetterlingsarten in Deutschland bekannt. Davon sind 1293 Großschmetterlinge bestehend aus 189 Tagfaltern und 1104 Nachtfaltern. Aber welche sind die verbleibenden 2389 Arten?

Das sind die sogenannten Kleinschmetterlinge, die Microlepidoptera, die Micros und in Englisch nennt man sie Micro-moths.
Übrigens sind nicht alle Kleinschmetterlinge klein, mancher der Zünslerarten ist deutlich größer als so mancher der kleineren Tagfalter.
Im Vergleich: der große Buchsbaumzünsler ist ein Kleinschmetterling und der kleine Hauhechelbläuling ein Tagfalter.

Schädlinge oder Helden

Die meisten Menschen bezeichnen die Kleinschmetterlinge als Motten, die oft auch als Schädlinge beschimpft werden. Eine alte Bekannte ist die Dörrobstmotte, die verschafft sich Zugang zu allen möglichen Nahrungsmitteln, durch die Verpackung legt sie ihre Eier in Tierfutter, Haferflocken, Gewürzen (Chilli scheint sie besonders zu mögen) und Tees ab. Besonders auf BIO Produkte hat sie es abgesehen. Nur sehr gut verschlossene Behälter bewahren vor dem Befall, also am besten Gläser mit Schraubverschluss verwenden, so gelangen auch alte Gläser wieder in den Benutzungskreislauf. So bewahrte Nahrungsmittel werden mit Sicherheit nicht befallen. Kommt es trotzdem vor, dann kann man davon ausgehen, dass das Lebensmittel schon beim Einkauf befallen war.

Das Besondere an der Dörrobstmotte Raupe ist das sie Polyethylen verdauen kann , man erforscht gerade intensiv welche Raupen dies noch können, eine große Rolle dürften die Wachsmotten spielen, denn Bienenwachs ist ähnlich aufgebaut wie Plastik, also sozusagen natürliches Plastik. Womöglich sind diese Schädlinge die Helden der Zukunft und retten uns vor dem Plastik Müll. Da sieht man mal wieder, die Natur gibt uns alle Instrumente, wir müssen nur lernen sie zu nutzen.

Kulturfolger

Die meisten sogenannten Schädlinge sind auch Kulturfolger, wie die Biergartenmotte – Cameraria ohridella , die Rosskastanienminiermotte, die vermutlich einfach den Lastwagen folgte, um aus den entlegenen Gebieten von Makedonien und dem Balkan ganz Europa zu erobern. Im 16. Jarhundert brachte Carolus Clusius ein Botaniker und Gelehrten die Rosskastanie aus Konstantinopel mit nach Europa.
Den europäischen Fürstenhöfen gefiel der Baum und so gelangte er bis nach England. Bei der Bevölkerung wurde er besonders beliebt als der Biergartenbaum und um Alleen einzurichten, denn geschmückt mit üppigen Blüten im Frühjahr wirkte er besonders schön. Dann kam die Biergartenmotte. Die Blätter wurden schneller welk, da die Miniermotte Gänge in die Blätter frisst, die Kastanien werden auch kleiner, man dachte die Bäume könnten großen Schaden nehmen, aber ein Baumsterben trat nie ein, der Schaden beschränkte sich auf wenige Stellen eines Baumes. Zudem stellte man fest, dass Meisen die Biergartenmotte als Nahrung entdeckt haben, also empfiehlt es sich einfach Nistkästen für Meisen in die Kastanien zu hängen, das hilft den Bäumen und es freut die Vogelkinder.

Bei der großen Anzahl von 2389 Arten kommen natürlich auch ganz interessante Arten vor. Sie rangieren von merkwürdig aussehenden, bis hübschen, bunten und sogar welche mit Geschichten.
Ein lustiges Kerlchen ist der Osterhasenfalter, glaubt ihr nicht? Doch, den gibt es tatsächlich.
Ein Ypsolopha Sequella der Osterhasenfalter, er hat die Silhouette eines Osterhasen, als Zeichnung, auf seinen Flügeln.

Oder die Balancierstab Motte – Stathmopoda pedella – mit ihren merkwürdigen Spornen links und rechts am Körper, sieht sie schon etwas wunderlich aus.