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Microlepidoptera

Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler - Cydamilma-perspectalis Kleinschmetterling

Buchsbaumzünsler

Der Buchsbaumzünsler –  Cydalima perspectalis         (WALKER, 1859)

Der Buchsbaumzünsler wurde erst 2006 mit koreanische und chinesische Billigimporte durch Gartencenter nach Europa eingeschleppt. Er verbreitete sich selbstständig durch umherfliegen in einem Radius von 5 km pro Jahr. Die rasante Verbreitung in ganz Europa ist also auf den Mensch zurück zuführen,  2018 erreichte er letztendlich auch die USA und Kanada.
Die Flugzeit Höhepunkte der zwei Generationen, dieses eigentlich attraktiven Schmetterlings sind Juni und September.
Fressfeinde hatte die junge Raupe in unseren Breiten nicht da der Buchsbaum Gifte enthält ist auch die junge Raupe für die meisten Fressfeinde ungeniessbar, und unseren heimischen Tieren betrachteten die  Raupen  eher argwöhnisch. Parasiten wie die Schlupfwespenarten haben den Buchsbaumzünsler auch nicht auf ihrem Speiseplan. Erst in letzter Zeit fressen die Hühner und Spatzen (die Letzteren werden immer seltener) Stare, Wespen, Eidechsen die erwachsenen Raupen, während die Falter von allen üblichen Fressfeinden der Schmetterlinge gejagt werden. 

Giftige Pestizide

Also mal ehrlich, glaubt irgendwer, dass man mit Gift und Spritzerei dem Buchsbaumzünsler zu Leibe rücken kann?

Überleg mal, wenn du und dein Nachbar und deren Nachbarn in der ganzen Umgebung ihre Buchsbäume spritzen würden, wäre der Buchsbaumzünsler tot, aber auch alle andern Insekten. Lass das mal auf dich wirken. Der Dominoeffekt wirkt sich auf viel noch mehr Lebewesen aus, die wir brauchen, um die Natur im Gleichgewicht zu halten.
Also alle anderen Tiere, die den Buchsbaumzünsler und seine erwachsenen Raupen fressen würden, wie Hornissen, Wespen, Spinnen, Vögel, Reptilien,  sind alle auch weg, einfach mit tot gespritzt.

Jetzt verkaufen aber die Gartencenter weiterhin neue Buchsbäume und weil an vielen anderen Stellen die Raupen überlebt haben,  ist der Falter ganz schnell wieder da. Aber jetzt hat er gar keine natürlichen Feinde mehr, sozusagen steht ihm Tür und Tor offen…. und schon geht es wieder los, das große Fressen.

Verbreitung

Für die Gartencenter ist es ein gutes Geschäft, erst haben sie die befallenen Buchsbäume verkauft, danach die Gifte gegen die Schädlinge, die aber rein gar nix bringen, sondern nur dem Gleichgewicht in der Natur schaden und meist auch gesundheitsschädlich für Menschen sind. In vielen Fällen werden die, mit Wut herausgerissen Bäumchen zur Deponie gebracht, von der aus sie sich weiter verbreiten können. Dann werden sie meist neu ersetzt und der Kreislauf beginnt von vorne.

Man wird wohl oder übel Raupen abzupfen müssen, denn die jungen Raupen sind so giftig, wie ihre Wirtspflanze, erst die älteren Raupen dienen der Nahrungskette als Futter.
Auf jeden Fall wäre es gegenwärtig besser auf Buchsbaumhecken ganz zu verzichten. Sich auf heimische Gewächse zu besinnen wäre eine Lösung, man kann Schlehen oder Weißdorn pflanzen, das sind robuste Sträucher, die sind ganz große Klasse und in der Lage sind einen natürlichen Zaun zu bilden.
Brombeeren, Besenginster und Sanddorn sind auch super. Es gibt so tolle einheimische Heckenpflanzen und Sträucher, die uns sogar essbare, vitaminreiche Früchte schenken und den Frühling mit ihrer Blütenpracht verzaubern.

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Angemerkt sei das die Zeichnung des Buchsbaumzünslers auch ganz dunkel ausfallen kann, auch hat er einen seidigen Schimmer, was die Spekulation hervor gerufen hat, ob es sich hier um besondere Schuppen handelt.

Und ja, während dem Nachtfalter Monitoring waren schon oft mehr als 11 Buchsbaumzünsler am Lichtturm zur gleichen Zeit,  aber es gab auch Abende, da waren es um die 30 bis 40 Exemplare. Selbst in Gebieten wo kein Garten Buchsbaum im Umkreis von 3 Km ist haben wir schon Buchsbaumzünsler am Leuchtturm gehabt.

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