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Edelfalter

C-Falter auch C-album

Poligonia C-album Schmetterling C-Falter auf Distel

C-Falter Polygonia c-album (Linnaeus, 1758)

  1. Der C-Falter, viele nennen ihn auch C-album, ist im Frühling aktiv, manchmal schon Ende Februar/Anfang März, an wärmeren, sonnigen Tage kann man ihn schon fliegen sehen.
  2. Sonnenschein liebt dieses Mitglied der Tagfalter und wenn es mehr als 14 Grad ist, erhöht sich die Chance ihn zu sichten.
  3. Sonniger Waldrand ist sein bevorzugtes Gebiet – am Vorteilhaftesten ist es, wenn man den C-Falter schon einmal vorher dort gesehen hat

Überwinterung und Aussehen

Da der C-Falter einer unserer 6 Tagfalter ist, die hier bei uns als Schmetterling überwintern (mittlerweile sind es sogar schon 8 Schmetterlinge), verwundert es einem nicht, dass man den C-Falter schon recht früh im Jahr sieht.

Eines haben alle Überwinterer gemeinsam, ihre Unterseite ist nahezu schwarz, leicht marmoriert, aber auffällig dunkel im Gegensatz zu ihrer sehr bunten Oberseite. Der C-Falter fällt hier ganz aus der Rolle, seine Oberseite ist lange nicht so bunt, wie das beim Tagpfauenauge oder beim Kleinen Fuchs der Fall ist, oder so hell, wie die des Zitronenfalters. Die Oberseite der Flügel ist orangebraun mit schwarzen Flecken und auf seiner dunklen Unterseite sticht ein auffälliges weißes C hervor, deswegen bekam er auch wohl den Name C-Falter.

Überwinterungsorte

Die dunkle Unterseite ist die beste Tarnung für die Schmetterlinge, die bei uns überwintern, weil sie in Dachgewölben von Kirchen, oder in Gartenhäuschen, Garagen, Kellern, Höhlen, oder wie der Große Fuchs in Holzstößen ihren Unterschlupf suchen, dort sind sie dann kaum zu sehen und die Chancen, den Winter unversehrt zu überstehen, steigt. Doch auch der C-Falter macht es sich dort gemütlich, trotz mangelnder Tarnung.

Reviertreu

Wir hatten uns vorgenommen den C-Falter zu finden, wo wir ihn die letzten Jahre immer gesehen hatten. Dieser Tagfalter gehört zu den reviertreuen Faltern, auch ist sein Territorium umfassender. Wir waren so sicher ihn dort wieder zu finden, denn es ist schon bemerkenswert, dass sich dieser Schmetterling über Jahre, womöglich sogar über Jahrzehnte oder noch länger, immer an den selben Stellen finden lassen.

Doch dieses Mal wurden wir enttäuscht, unser C-falter war nicht an der üblichen Stelle zu finden.
War es zu kalt? Das mussten wir verneinen, denn es war ein ausgesprochen warmer und sonniger Tag. Wir hatten die Jacken ausgezogen und genossen die Wärme.
Vielleicht war es doch noch zu früh? Auch das machte keine Sinn, weil wir unsere Einträge checkten, bevor wir los zogen, also da lagen wir gut.
Oder hat er sich einen andere, besseren Platz gesucht, der ihm mehr Chancen auf das Überleben seiner Nachkommen gab?

Veränderungen des Lebensraumes

Die Brennnesseltriebe waren verschwunden, die den Waldrand noch im vorigen Jahr, an so manchen Stellen üppig säumten, doch da sich die Raupe neben den Brennnesseln auch von Beerensträuchern, Salweide, Haselnuss, Hopfen ernährt, wäre das nicht das Aus für den C-Falter, auch wenn wir die Raupen recht häufig an Brennnesseln finden.
Sehr auffällig war, dass die Hecken am Wegesrand extrem zurückgeschnitten waren, und es keinen Windschutz für den Falter mehr gab, das war in den vorhergehenden Jahren lange nicht so krass.
Die schöne Wiese war kaum noch zu erkennen, sie war nur noch ein Ablageplatz für Steine, Schnittabfall und abgeschlagenen Äste.
Puh, das war ein harter Schlag wir hatten uns so darauf gefreut und waren überzeugt, ihn unter diesen günstigen Umständen an dieser Stelle wieder anzutreffen, so wie jedes Jahr. Zumal wir schon viele Zitronenfalter an anderen Orten gesehen hatten, die Temperaturen ganz auf Frühling seit mehreren Tagen standen, was für uns das Zeichen ist, dass auch unser Polygonia c-album unterwegs ist – als wir los zogen waren wir zuversichtlich – nun etwas enttäuscht. Also setzten wir unsere Suche fort.

Die Überraschung

Doch selbst nach mehr als einer Stunde, hatten wir noch immer keinen einzigen C-Falter gesichtet, sogar die Zitronenfalter flogen hier kaum. Wir sahen nur 2 Exemplare auf der gesamten Strecke. Wir waren schon etwas mutlos geworden und beschlossen uns auf den Rückweg zu machen.
Wir liefen auf ein kleines Waldstück zu, das umsäumt von Wiesen und Felder einladend vor uns lag und wir beschlossen es uns näher anzuschauen. Dass es ein kleiner Umweg war, nahmen wir in Kauf, es war frühlingshaft warm und sonnig und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir setzten uns erst einmal ins Gras, um die Natur und Aussicht zu genießen und die Wärme der Sonne zu genießen. Wir löschten unseren Durst und aßen das mitgebrachte Obst. Die schönen Seiten des draußen Seins in uns aufzunehmen und zu speichern, das tat gut.
Dann geschah etwas ganz unerwartetes, plötzlich flatterte uns ein C- Falter um die Ohren, wie wenn er sagen wollte: „Hey ihr Zwei, hier bin ich doch, habe mir nur ein gemütlicheres Plätzchen gesucht.“

Mann, waren wir froh und es gelangen uns auch noch ein paar schöne Aufnahmen. Es scheint als ob dann die Freude doppelt so groß ist. Also nicht aufgeben, einfach weiter suchen, manchmal hat man doch unverhofft Glück und die Schmetterlinge tauchen doch noch auf.

C-Falter Eiablage

Die Eiablage der ersten Generation erfolgt im April auf die Fresspflanzen. Die Typische Fresspflanze ist eigentlich der Hopfen, weil aber immer weniger Hopfen angebaut wird, musste der Falter sein Menü ausbreiten, ansonsten würde er aussterben, wie so manch andere Art der Schmetterlinge. Jetzt findet man das einzeln abgelegte Ei des C-Falter Schmetterlings an der Spitze der Blattoberseite der Himbeere, Stachelbeere, Johannisbeere, Großen Brennnessel, Salweide und Hasel. Die jungen Raupen schlüpfen in ca. +-1 Woche.

C-Falter Raupe

Die C-Falter oder C-album Raupe ist etwas ganz Besonderes, man glaubt kaum, was man da vors Auge bekommt. Das Aussehen ist gelinde gesagt außergewöhnlich. Die Raupe lebt auf der Unterseite ihrer Fresspflanze, hier eine Himbeere. Wenn sie schlüpfen, sind sie schwarz, die Dornenansätze sind weiß umrandet. Weiße Ringe und Streifen werden nach der ersten Häutung sichtbar und ihre Haltung scheint verdreht. Nach der zweiten Häutung ist sie braun und nach der vierten sieht sie aus, wie auf den Fotos, die wir von ihr machten. … Und, wie findet ihr das Prachtstück?

C-Falter Puppe

Es sei noch angemerkt das der C-Falter zu den Edelfaltern zählt. Die Mehrzahl der Edelfalterarten, der Nymphalidae haben Stürzpuppen, sie befestigen sich, so dass sie mit dem Kopf nach unten hängen, um dann zu schlüpfen. Diese Puppen sehen sehr skurril aus, fast mumienartig, und sie erinnern ein wenig an die Form eines Drachen.

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