Loading...

Tagfalter

Dickkopffalter Hesperiidae und Zitronenfalter Gonepteryx rhamni auf Disteln

Zitronenfalter und Dickkopffalter auf Distel

Der Historische Begriff Tagfalter und Nachtfalter ist eigentlich so nicht richtig und auch verwirrend, da es auch tagaktive Nachtfalter gibt, und die Dickkopffalter eigentlich keine echten Tagfalter sind, jedoch dazu gerechnet werden, genauso wie die Widderchen, die weder das Eine noch das Andere in Wirklichkeit sind. Wir aber verwenden jetzt der Historie wegen den alten Begriff „Tagfalter“, um nicht alles Gelernte über den Haufen schmeißen zu müssen.

Von den mittlerweile nur noch rund 170 Tagfalterarten sind viele Arten bedroht und stehen auf der Rote Liste der gefährdeten Tierarten. In der Bio Landwirtschaft gelten sie als Indikator für die Bodenbeschaffenheit und an ihrem Vorkommen kann man Veränderungen des Umfelds beobachtet. Vermindert sich die Anzahl und verändert sich die Zusammensetzung der Schmetterlingsarten, dann schließt man daraus, dass etwas mit der Qualität des Lebensraumes nicht stimmt. Das können zu viele Pflanzen der einen Art oder anderen Art sein, es kann an der Luftqualität liegen oder die anhaltenden Temperaturen. Die Luftverschmutzung, oder die Reduzierung des Lebensraums, aber auch Fressfeinde und Parasiten oder Ähnliches zeigen Auswirkungen. Die Schmetterlinge sind also sehr hilfreich beim Aufzeigen von negativen Veränderungen in unserem Lebensraum.

Verhalten

Die Tagfalter sind, wie der Name schon sagt, tagaktive Schmetterlinge. Man sieht sie nur während des Tages fliegen. Ihre Art zu fliegen ist eher eine Art Taumelflug, das wirkt sehr willkürlich und macht es Vögeln schwerer die Flugbahn ihrer Beute zu berechnen und hilft den Schmetterlingen ihren Jägern zu entkommen.

Merkmale

Die meisten Tagfalter sind bunt und farbenprächtig, sie haben recht großflächige Flügel, aber auch bei den Nachtfaltern gibt es bunte Exemplare. Ihre Fühler sind fein und tragen kleine Kolben oder Knoten an ihren Enden, im Gegensatz zu den Nachtfalter, deren sind gefiedert oder fadenförmig.
In der Sitzhaltung haben sie ihre Vorder- und Hinterflügel nach oben zusammengeklappt oder aber sie klappen sie ganz auseinander um sich zu sonnen, was man aber selten sieht. Sie ganz aufgeklappt fotografieren zu können erfordert Geduld, denn man muss genau den richtigen Moment erwischen. Auch ist der Körperbau der Tagfalter eher schmal und länglicher, sie wirken zart und sind auch nicht so behaart wie so mancher Nachtfalter, die eher bullig, muskelbepackt, bepelzt und wie ein Brummer daher kommen.

Tagfalterfamilien

Die Tagfalter werden in folgenden Familien unterteilen:
Bläulinge, Dickkopffalter, Edelfalter, Ritterfalter und Weißlinge. Wobei wir es uns erlaubt haben aus der Familie der Edelfalter die Augenfalter in einem extra Kapitel zu behandeln. Alle diese Falter sind Teil der Großschmetterlinge, auch sind sie so klein, wie die Bläulinge. Der Kleinste Tagfalter ist der Zwerg-Bläuling, er hat nur eine Spannweite von ca. 2 cm, einer der größten bei uns vorkommenden Tagfalter ist der Trauermantel und dieser kann fast 8cm Spannweite vorweisen. Beide sind mir zu meinem Leidwesen noch nicht vor die Linse gekommen.

Auch die Lebensdauer aller Schmetterlinge ist sehr unterschiedlich, der Zitronenfalter und der Trauermantel können bis zu 11 Monate leben, andere leben nur wenige Wochen. Raupen der Tagfalter sind vorwiegend nackt, kurz behaart oder haben Dornen. Die Puppen der meisten Tagfalter, verpuppen sich in Stürz- oder Gürtelpuppen. Nur wenige Ausnahmen bauen Kokons oder ein Gespinst.