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Spanner

Birkenspanner

Birkenspanner Nachtfalter, Peppered Moth, Peper-en- Zoutvlinder beim Nachtfalter Monitoring

Birkenspanner Biston betularia (LINNEAUS, 1758)

Der Name Birkenspanner kommt von Betula, die Birke. Im Englischen nennt man ihn The peppered moth, das ist auch kein Wunder denn er sieht schon irgendwie aus wie wenn man Pfeffer verstreut hätte. Auch die Holländer haben es mehr mit dem Pfeffer dort heißt er nämlich Peper-en- zoutvlinder, in Deutsch: Pfeffer und Salz Schmetterling oder auch Berkenspanner, wie bei uns Birkenspanner. Auch bei den Franzosen heißt er Phalène du boulea, ungefähr die Motte der Birke.

Biston betularia zählt zu der großen Familie der Spanner (Geometrie), etwa 525 Arten gibt es davon in Mitteleuropa, dort wird er in die Unterfamilie der Ennominae angereiht und dort wiederum dem Tribus Boarmiini zugeordnet. Aus der Gattung Biston gibt es zwei Arten, den Biston strataria, sein deutscher Name ist Pappel-Dickleibspanner und eben den Biston betularia also den Birkenspanner.

Manchmal taucht auch der Name Astspanner auf, weil die Raupe wohl wirklich einem Ast verblüffend ähnlich sieht, so verblüffend das ich auch noch keine gesehen habe.

Aussehen

Ab und an kommt er an den Leuchtturm, sonst hätte ich ihn, aller Wahrscheinlichkeit nach, nie gesehen. Mit seinem bulligen weißen Körper und Flügeln, die schwarz gesprenkelt sind und mit einer Spannweite von 4 bis 6 cm ist er schon recht eindrucksvoll groß . Doch ist er nahezu unsichtbar, denn seine Farbe und Zeichnung, die ihn optimal tarnt, sorgt dafür dass man ihn nicht sieht wenn er auf der Rinde eines Baumes sitzt. Was er gar nicht so oft macht, meist sitzt er tagsüber an der Unterseite der Hohen Ästen der Birke, wo wir Menschen ihn so gut wie gar nicht sehen können.
Durch irgendeinen merkwürdigen Umstand kann es passieren, dass auch Falter mit dunklen bis schwarzen Flügeln, die mit feinen, weißen Flecken gesprenkelt sind umher fliegen und deren Körper auch schwarz sind. Sogar komplett schwarze Formen gibt es. Das nennt man dann Melanismus, das kommt bei manch anderen Schmetterlingsarten auch vor.

Melanine Form Birkenspanner schwarzer Nachtfalter
Dunkler Falter Birkenspanner


Der Birkenspanner wird als Paradebeispiel für Industriemelanismus herangenommen, die schwarzen Pigment Einlagerungen von Melanin machen den Falter schwarz und in den Industrie Städten Englands gab es durch die Industrialisierung plötzlich mehr schwarze als weiße Birkenspanner, man führte das auf den Verlust der Flechten auf den Birken zurück und den Ruß auf den Rinden. Bei vielen anderen Schmetterlingsarten hat man das dort auch festgestellt. Selbst jetzt noch dominieren dort die dunkleren Formen, man glaubt das sich die Birkenbestände mit den Flechten noch nicht erholt haben.
Ob das mit den Fressfeinden und der Tarnung zu tun hat, darüber gab es verschiedene Publikationen und Theorien. Der Zusammenhang durch Umweltverschmutzung und das vermehrte Auftreten der dunkleren Formen wurde immer wieder in Frage gestellt. Es dürfte aber unbestritten sein, dass die dunkleren Formen während des Industriezeitalter und der erhöhten Umweltverschmutzung eindeutig dominierten.

Flugzeit und Eiablage

Die Flugzeit dauert von Mitte Mai bis Mitte August. Die Birkenspanner Männchen schlüpfen spät am Tag und etwas früher als die weiblichen Falter, um Inzest zu vermeiden. Nachdem ihre Flügel getrocknet sind, fliegen sie jede Nacht ihres Lebens und überall herum auf der Suche nach den Weibchen. Wenn die Weibchen geschlüpft sind fliegen sie nur in der ersten Nacht, danach setzen sie Pheromone frei, um die Männchen anzulocken. Das Männchen bewacht das Weibchen, um die Vaterschaft zu gewährleisten, bis zu der Eiablage von den bis zu 2000 hell-grünen Eiern, die das Weibchen in die Ritzen der Rinde legt. Die Raupenzeit ist etwa von Juli bis Oktober. Die Birke ist nicht die einzigste Nahrungspflanze der Raupen, sie sind extrem polyphag und fressen fast alle Laubhölzer, über 40 Pflanzen stehen auf ihrem Speiseplan. Da dieser Falter nur Nachts fliegt, bekommen wir ihn sehr selten zu Gesicht und wie gesagt tagsüber ist er kaum zu entdecken, weil er hoch in den Kronen der Bäume ruht.

Birkenspanner Raupen

Das besondere an ihnen ist nicht nur das sie verblüffend echt wie ein kleines Zweigchen aussehen, sondern sie haben auch die Fähigkeit sich dem Farbton des Untergrundes anzupassen, das dauert zwar, aber es klappt, die Farbtöne gehen von hellgrau über grünlich bis hin zu dunkelgrau, dann sieht man die Raupen noch weniger. Bei Experimenten hat man festgestellt das die Raupen die Farben nicht nur mit den Augen wahrnehmen sondern viel stärker mit dem Körper, das ist doch phänomenal.

Die Raupe verpuppt sich in der Erde und überwintert dann als Puppe, um im Mai wieder als Nachtfalter zu fliegen.

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