Der Name „defoliaria“ die Entblätternde“ sagt schon viel aus , wenn die Raupen des Großen Frostspanner Nachtfalters in Massen auftreten, können sie ohne weiteres einen Kahlschlag verursachen. Im Englischen heißt dieser Falter Mottled umber, gesprenkeltes Umbra, im holländischen Grote wintervlinder, der Große Winterschmetterling.
Aussehen
Die bis zu 4cm Spannweite großen Männchen können sehr unterschiedlich aussehen und variieren in Färbung und Zeichnung. Das kann von ganz blass bis dunkel, ohne Zeichnung und ausgeprägter Zeichnung, in dunkel bis zarter Zeichnung gehen. Auch die Raupen sind sehr variabel in der Färbung.
Die Weibchen sind meist nur 1 bis 1,5 cm lang und flügellos. Ja richtig gelesen, die Weibchen des Großen Frostspanners haben gar keine Flügel. Sie haben nicht mal Stummelflügel. Bei anderen Spannerarten gibt es auch flügellose Weibchen, die des Großen Frostspanners jedoch, sind die einzigen mit einem gelblich-weiß-schwarz geflecktem Hinterleib.
Flugzeit
So bald es richtig kalt wird und sich sich die ersten Frosttage ankündigen, manche behaupten gar, dass in der ersten Frostnacht im Herbst die Frostspanner schlüpfen. Das ist aber nicht zwingend. Es kann auch vorkommen, dass dieser Nachtfalter schon unterwegs ist, wenn die Temperatur bis auf +5 Grad sinkt, um die Flugzeit anzustoßen. Die Flugzeiten sind offiziell mit von Ende September bis Ende Dezember angegeben.
Aber sobald der Herbst zum Winter kippt, beginnt das richtige Treiben der Großen Frostspanner.
Von der Paarung zur Raupe
Die Männchen flattern in der Dämmerung und in der Nacht umher und suchen die flügellosen Weibchen. Die Weibchen kriechen die Stämme der Bäume empor und lassen sich begatten. Die bis zu 300 Eier werden in der Nähe von Knospen abgelegt und überwintern. Im Frühling, Mitte April schlüpfen dann die Raupen und beginnen die jungen Blatttriebe und Fruchtknospen zu fressen, was zu großen Schäden führen kann, wenn es viele Raupen sind. Die Raupen fressen bis in den Juni hinein. Bei Störung seilen sie sich an einem dünnen Faden ab, man sieht manchmal Raupen in der Luft hängen und denkt sich was machen die da? Sie klettern an ihrem Faden wieder nach oben und fressen den Faden dabei wieder auf.
Ende Juni seilen sich die Raupen des Großen Frostspanners dann endgültig ab und verpuppen sich in der lockeren Oberschicht des Bodens. Ende September schlüpfen sie dann, um das Leben als Nachtfalter zu verbringen.
Bekämpfung des Großen Frostspanners
Alle möglichen Baumarten können von den Raupen des Großen Frostspanners befallen werden, bei Obstbäumen ist das weniger toll, denn wenn der Baum die Kraft nicht mehr hat, wird er weniger Früchte tragen. Den jungen Früchte der Süßkirschen scheint er besonders zugetan zu sein. Um den Schaden zu vermeiden wurde in der Giftspritzerzeit gespritzt, was das Zeug hält. Das hatte natürlich dramatische Auswirkungen auf alle anderen Insektenarten und was wir heute leider feststellen müssen, ist der katastrophale Rückgang vieler Insektenarten. Denn das Gift breitet sich durch die Luft und Wasser aus und vergiftet somit die ganze Umgebung. Heute rückt man mit Leimringen den Weibchen zu Leibe. Auf dem Weg zur Eiablage bleiben sie daran kleben und verenden. Die Vermehrung des Nachtfalters wird somit verhindert. Letztendlich wird so ein Leimring auch für andere Insekten, Käfer und Spinnen zur Todesfalle, doch dass kann man vermeiden indem man andere Methoden anwendet.
Was sind Pheromone?
Effektiver ist das Täuschungsmanöver mit Pheromonen, damit kann man gezielt eine spezifische Arten anlocken, das wird in der modernen Landwirtschaft und auch beim Weinanbau angewendet. Man stellt Pheromonfallen in größerem Abstand zu den Nutzpflanzen auf, diese Duftfallen verströmen den Geruch der Weibchen. Anstatt zu den echten Weibchen zu fliegen, landen sie bei den Fallen und bleiben dort hängen. So können die Weibchen nicht begattet werden und es kommt nicht zur Eiablage.