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Dickkopffalter

Gelbwürfeliger Dickkopffalter

Gelbwürfeliger Dickkopffalter Carterocephalus palaemon auf Blatt

Gelbwürfeliger Dickkopffalter auf Blatt

Gelbwürfeliger Dickkopffalter – Carterocephalus palaemon – (PALLAS, 1771)

Dieser Schmetterling wird auch Bunter Dickkopffalter genannt, im niederländischen Bont dikkopje – Bunter Dickopf , im englischen -Chequerend skipper, Karierter Kapitän.

Verhalten

Karierter Kapitän, das passt sehr gut, denn er ist echt der Chef im Ring, und vertreibt, wie nahezu alle Dickkopffalter, alles was in seinem Revier umherfliegt.
Die Kleinen scheinen naturgemäß am wildesten zu sein.
Von Ende April bis Anfang Juli sitzt der Gelbwürfeliger Dickkopffalter auf seinem Hochsitz, das ist meist ein erhöhter einzelner Grashalm oder ein Stengel, der sich aus der Umgebung heraushebt und ihm einen Überblick verschafft, was so alles in seinem Reich herum fliegt. Mutig fliegt der Gelbwürfeliger Dickkopffalter dann die Eindringlinge an und verscheucht sie, um dann auf seinen Hochsitz zurück zukehren. Dort sonnt er sich dann ausgiebig mit aufgeklappten Flügeln, das scheint er zu lieben .

Merkmale

Meist kann man diesen Schmetterling an sonnigen Tagen, Ende des Mais auf offenen Wiesen, größeren Lichtungen und Waldrändern dabei beobachten, wie der nur 2 bis 3 cm kleine, sehr schnell fliegende Falter sein Revier tapfer verteidigt. Auf seiner dunkelbraunen Oberseite sind hellgelbe würfelige Flecken, daher auch seine Name: Gelbwürfeliger Dickkopffalter. Auf der Unterseite seiner Hinterflügel sind es weißliche Flecken auf hellbraunem Untergrund. Für den doch sehr kleinen Falter mit den auffällig großen Augen und dem großen dicken Kopf, deswegen Dickkopffalter, ist das Unterscheidungsmerkmal zwischen Männchen und Weibchen die Fühlerkolben, denn die Fühlerkolben sind auf der Unterseite der Männchen dunkel gefärbt die der Weibchen heller, was natürlich sehr schwer zu erkennen ist bei dieser Körpergröße und so nahe lassen sie dich gar nicht ran, da braucht es schon ein sehr gutes Foto von unten und das gelingt leider selten. Bei den nächsten Sichtungen werd ich darauf achten und versuchen das zu dokumentieren. Wenn ich nochmal diese Gelbwürfeligen Dickkopffalter sehen werde, denn wie nahezu alle kleinen Spezialisten steht auch er auf der Vorwarnliste der gefährdeten Schmetterlingsarten. In England ist der Schmetterling seit 1976 ausgestorben und in nur noch in wenigen Teilen Schottlands zu finden.

Vom Ei zur Raupe

Aus den einzeln, an Süßgräsern abgelegten Eiern, schlüpfen nach circa 10 Tagen die kleinen grünlichen Raupen. Sie verspinnen sich in einer Wohnröhre im oberen Drittel des Grashalm und kriechen zum fressen dann Nachts nach unten, um Dreiecke in die Halme zu fressen. Später im Jahr werden sie immer bräunlicher und sind dadurch super gut getarnt für die Überwinterung in ihrer dunkelbraun getrockneten Wohnröhren. Im Frühling sucht sich die Schmetterlingsraupe, ohne weitere Nahrungsaufnahme, ein geeignetes vertrocknetes Grashalm an dem sie sich dann als Gürtelpuppe anbindet. Ab Juli bis zum Herbst und dann wieder im Frühling bis April sind die Raupen an verschiedenen Gräsern zu finden. Es ist mir leider bisher noch nicht gelungen, sie zu fotografieren. Was nicht ist, kann noch werden.
Weil die Entwicklung doch recht lange dauert und die Raupen von Juli an bis in den Herbst fressen müssen, um dann überwintern zu können, bedeutet das Mähen der Wiesen für sie das Ende.

Artenschutz

Wie schon in anderen Beschreibungen der Schmetterlinge erwähnt, würden breitere Randstreifen an Waldränder und Gebüschen vielen Arten immens weiter helfen, um uns auch in Zukunft an ihnen erfreuen zu können. Für den Landwirt zählt jeder Meter Bewirtschaftung. Sollte dieser Missstand nicht gesetzlich geregelt werden, sieht es für die Zukunft unsere Schmetterlinge richtig mies aus. Man bedenke auch, dass sie ein wichtiges Glied in der Nahrungskette sind, denn die Raupen dienen als vorzügliches Futter für die jungen Vögelchen, auch die Falter selbst sind Vogelbeute und die Zählungen unserer heimischen Vögel weisen aus, dass auch sie drastische Einbußen in der Anzahl hinnehmen mussten. Insbesondere die Vögel, die ihren Lebensraum rund um die Felder haben, sind mittlerweile in ihrer Existenz bedroht.
Die Gemeinden sind, was den Artenschutz angeht, auch alles andere als Vorbilder. Sie rasieren alles ab, was in der Nähe von Wegen und Straßen wächst. Unter jedem Baum wird alles abgeschnitten und abgemäht, oder bepflanzt mit Exoten, die keinem Insekt einen Platz für die Brut anbieten, was wir für einen völligen Unsinn halten. Hoffen wir mal, dass da noch rechtzeitig ein Umdenken statt findet, bevor noch mehr Bestäuber und Schmetterlingsarten verschwinden, denn daran ist auch die Existenz der Menschen verknüpft.

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